Abb. 36* Eisen- Kohlenstoffdiagramm

Gefügearten

Beispielhaft kann man im  Eisen-Kohlenstoff-Diagramm eines eutektoiden Stahles mit 0,8 % C verdeutlichen, wie das Gefüge entsteht.

Eine gedachte senkrechte Linie im EKD durch den sogenannten eutektoiden Punkt bei 723°C, durchläuft bei der langsamen Abkühlung unterschiedliche Bereiche des EKDs mit den unterschiedlichen Gitterformen.
Bei 723 °C klappt dieses Gitter in ein kubisch-raumzentriertes Gitter um mit viel geringerem Lösungsvermögen als das kubisch-flächenzentrierte Gitter. Der nun überschüssige Kohlenstoff verbindet sich mit Eisen zu Fe3C, dem Zementit oder auch Eisenkarbit, wobei der benachbarte Teil an Kohlenstoff verarmt und den Ferrit, den Alpha-Mischkristall bildet.

Als Faustformel gilt: Bis 0,2 % Kohlenstoff ist der Stahl gut schweißbar und kalt- und warmformbar, oberhalb 0,2% Kohlenstoff nehmen diese Eigenschaften ab und Festigkeit und Härtbarkeit nehmen zu.

Seit Kurzem sind pulvermetallurgisch ersinterte Messserstähle mit Kohlenstoffgehalt bis 4,0% und damit extem gut härtbar - bis 70 RCW - mit Niob/Wolframkarbiden und damit hochverschleißrseistent am Markt. Diese Messer sind nur mit professioneller Ausrüstung - Diamant bzw. CBN behandelbar.